Brief an den
Oberbürgermeister
aus "Flittard-Intern" Nr. 4/2002
Hochwasserschutz für Flittard
Spätestens
angesichts der verheerenden Ausmaße des Hochwassers in den
betroffenen Regionen Deutschlands und Europas erinnern wir uns
an die eigene Situation, die die Nachbarschaft zu Vater Rhein
in sich birgt. Es ist mit Sicherheit lediglich eine Frage der
Zeit, bis auch uns Flittardern das Wasser im wahrsten Sinne
des Wortes bis zum Halse steht.
Um so mehr erstaunte die Berichterstattung in den Medien in
den vergangenen Tagen! Es stellte sich heraus, dass die
geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen für diese Region nicht in
der vorgesehenen Zeit bis 2006 abgeschlossen sind, sondern
sich voraussichtlich bis zum Jahre 2010 hinziehen.
Dies sowie die Äußerungen besorgter Flittarder Bürger haben
uns veranlasst, dem Kölner Oberbürgermeister den nachfolgenden
Brief zu schreiben, der zur Kenntnis auch an den
Regierungspräsidenten sowie die Fraktionen des Kölner
Stadtrates ging. Wir hoffen, im nächsten Heft über positive
Äußerungen berichten zu können.
Der Vorstand
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister!
Die dramatischen Folgen der
Hochwasserkatastrophe an der Elbe und in anderen Bereichen
unserer Bundesrepublik sowie Im Ausland erinnern uns und alle
Flittarder Bürger stark an die eigene kritische Situation am
30.01.1995.
Wir sind in den letzten Tagen vielfach angesprochen worden,
wie es denn nun mit dem Ausbau des Hochwasserschutzes im
Bereich von Flittard aussieht.
Stellvertretend für all diese Gespräche
fügen wir unserem Schreiben eine
eMail des
Herrn Ralf Kurth an uns bei.
Überrascht sind wir von der aktuellen Berichterstattung in der
Presse über die Verzögerungen der Planungsmaßnahmen für den
Hochwasserschutz in Köln.
Sie müssen die Sorge der Bewohner des alten Ortsteiles von
Flittard verstehen: bei einem Deichbruch in 1995 wären
sämtliche Keller und die Erdgeschosse überflutet worden.
Qualmwasser trat bereits an mehreren Stellen des Deiches
hervor.
Wir fordern deshalb unverzüglich für
den dringend notwendigen Schutz der Bewohner AltFlittards:
1. Als Sofortmaßnahme genügend
Plastikplanen und Sandsäcke zu beschaffen, damit sie im
Notfall zur Verfügung stehen. Wir sind gerne bereit, uns
um Lagermöglichkeiten zu bemühen.
2. Das Genehmigungsverfahren (Offenlage, Vergabeverfahren
usw.) unverzüglich bis zur Baureife zu betreiben, damit
schnellstens mit der Baumaßnahme begonnen werden kann.
Zu bedenken Ist auch,
dass bei einem Deichbruch oder extrem hohem Hochwasser das
Großklärwerk Köln-Stammheim überflutet wird (was nach Aussagen
der Fachleute nicht passieren darf). Die Folgen bei einer
Überflutung für Alt-Flittard durch die noch ungeklärten
Abwässer können Sie sich aufgrund der aktuellen Bilder von der
Elbe her leicht vorstellen.
Wir bitten Sie, für unsere berechtigten Forderungen
Verständnis zu haben und uns daher den Zeitplan für die
Ausführung des Planungsabschnittes im Bereich von Flittard
mitzuteilen, damit wir die Einwohner Flittards in unserer
vierteljährlich erscheinenden Informationsschrift
"Flittard-Intern" über den Stand informieren können.
Redaktionsschluss ist der 30.08., wir räumen Ihnen jedoch eine
Frist bis spätestens zum 06.09. ein.
Wir hoffen, durch diese Information die berechtigten Sorgen
der Flittarder Bürger in Grenzen halten zu können.
Mit freundlichen Grüßen